Donnerstag, 24. Februar 2011

Destiny - Destination

Nelson ist wunderschön. Obwohl es eigentlich ja gar nicht mehr auf unserem Reiseplan stand, sind wir im Nachhinein doch ganz froh, dass es uns aufgrund des "Canterbury Earthquakes" hierhin verschlagen hat. Traumhafte Strände, Sonnenschein, ein modernes kleines Städtchen und leckeres Essen. Hier ist die Welt noch in Ordnung - und das, obwohl nur 250 km entfernt die Lage einem Kriegsgebiet gleicht und die Menschen ums Überleben kämpfen - ein sehr bizarres Gefühl. Und zu allem Überfluss heißt unsere Unterkunft hier auch noch "Destiny Motel", was auf deutsch so viel wie "Schicksal" bedeutet...

Da unser Ausweichflug nach Auckland erst heute Abend um 20 Uhr (+12 Std. gegenüber eurer Zeit, falls ihr's immer noch nicht wissen solltet) geht haben wir uns noch einen schönen Tag hier gemacht, um den Urlaub entspannt ausklingen zu lassen und vor dem langen Flug ein bisschen zu relaxen. Also schlenderten wir bei bestem Wetter noch ein bisschen durch die Innenstadt, machten einen kleinen Strandspaziergang und ließen uns in einem Strandcafé noch einmal so richtig verwöhnen. Jetzt sitzen wir am Nelson Airport (unser Gepäck wurde schon eingecheckt) und warten auf unseren Boarding-Aufruf.

Sobald wir heute Abend in Auckland landen, werden wir uns dort eine gemütliche Ecke suchen, in der wir es bis zum nächsten Morgen aushalten können. Ein Hotel würde sich für die paar Stunden nicht lohnen und müsste schon unmittelbar neben dem Airport sein, wo wahrscheinlich eh alles ausgebucht sein wird aufgrund der vielen flüchtenden Touristen. Aber das werden wir auch noch überstehen.

Wenn bis dahin alles gut geht, wird der restliche Rückflug wie geplant verlaufen. Wir fliegen dann nur eben von Auckland statt Christchurch nach Sydney, dann nach London über Bangkok und letztendlich nach Düsseldorf. Am Samstag um 11.30 Uhr deutscher Zeitrechnung ist die Landung geplant.

Falls dies bereits mein letzter Blogeintrag sein sollte, möchte ich mich an dieser Stelle schon einmal bei allen fleißigen Lesern und den vielen Kommentaren bedanken - und möchte alle "unkommentierenden" Leser recht herzlich dazu ermuntern, sich doch auch noch einmal zu einem Kommentar aufzuraffen, damit ich überhaupt mal sehe, wer so alles mitgelesen hat.

Vielen Dank und bis bald!

Mittwoch, 23. Februar 2011

EARTHQUAKE!!!

Leute, Leute, Leute... Vergessen wir mal den Sonntag und Montag - da sind wir eh nur umher gefahren, mal nach Süden, mal nach Norden und haben uns ein paar schöne Ecken (Leuchttürme, Wasserfälle etc.) angeguckt. Am Montagabend haben wir in unserer Unterkunft auf dem Mount Pleasant in Christchurch eingecheckt. Wir waren alle nicht sehr begeistert von der Unterkunft mit "Kellerwohnungsflair" und der etwas schroffen älteren Engländerin, sodass Silvia noch am gleichen Abend über unseren Reiseanbieter Umfulana eine Umbuchung auf eine andere Unterkunft arrangiert hat.

Am nächsten Morgen, sprich gestern (Dienstag), verließen wir unsere Wohnung, um im Stadtteil Riccarton in "Lorenzo's Motor Lodge" einzuchecken. Diese Unterkunft war schön zentral gelegen neben dem Stadtpark von Christchurch und nur 15 min. Fußweg vom Stadtzentrum entfernt. Nach dem Einchecken machten wir uns also zu Fuß auf in die City, ein bisschen Sightseeing betreiben. Die beste Möglichkeit dies hier zu tun, ist eine Runde mit der alten Tram (Straßenbahn) zu drehen, die einen an den Sehenswürdigkeiten vorbeifährt und noch dazu kommentiert.

Wir stiegen am Art Centre ein, fuhren genau eine Runde mit und hätten die nächste Station wieder aussteigen müssen, als wir gerade den Cathedral Square (Stadtkern) passierten und die Tram plötzlich zu poltern und schwanken begann, als wenn sie über irgendetwas Großes aus Versehen drübergefahren wäre. Doch dann schweifte unser Blick aus dem rechten Fenster und wir konnten unseren Augen nicht glauben: Wie im Film sahen wir ein altes Hochhaus, das hin und her schwankte und schließlich in sich wie ein Kartenhaus zusammenbrach, während wir in der Tram immer noch durchgeschüttelt wurden bis der Fahrer ein lautet "JESUS!" rief, sich an den Armaturen festklammerte und die Türen öffnete, um alle aussteigen zu lassen. Lautes Poltern und Grollen, Schreie, Straubwolken, Menschen, die aus den Gebäuden auf den Square strömten. Alles lief wie ein Film vor uns ab und keiner von uns realisierte in dem Moment, was hier gerade wirklich geschehen ist bzw. immer noch geschieht.

Als wir drei die Straßenbahn verließen, um uns der Menschenmenge auf dem Platz anzuschließen, sahen wir schockiert auf die Cathedral, an der wir gerade noch vorbeigefahren waren und Fotos geschossen hatten, die nun in Schutt und Asche lag. Davor ein unter den Trümmern begrabenes Auto. Unser Blick schweifte einmal um den ganzen Platz und nach und nach erkannten wir immer mehr das Ausmaß der Zerstörung. Eine alte Dachkuppel, die in unmittelbarer Nähe zur Tram stand, hatte starke Risse bekommen und wird wohl durch die vielen Aftershocks (Nachbeben), die noch gekommen sind, mittlerweile abgestürzt sein.

Ein paar Aftershocks später wurde der Stadtkern evakuiert, Menschenmassen bahnten sich einen Weg durch die Trümmer in die äußeren Stadtbezirke - und wir mittendrin. Auf unserem Weg, der eher einem Umherirren durch eine Geisterstadt glich, sahen wir noch unzählige eingestürzte Gebäude, Unmengen an vulkanischem Matsch, der überall aus dem Boden hervorquirlte, große Risse und Verschiebungen im Asphalt und zersprungene Glasscheiben in nahezu allen Gebäuden. Aufgrund zahlreicher Gaslecks mussten wir immer wieder Umwege in Kauf nehmen und konnten uns glücklicherweise bei ein paar Jugendlichen, die einen funktionierenden Fernseher vor ihr kaputtes Haus gestellt hatten, mit den ersten Nachrichten versorgen. Erdbebenstärke 6.3, das Epizentrum nur 5 km unter dem Mount Pleasant, wo wir glücklicherweise noch am Morgen ausgecheckt hatten. Die Gegend dort wird wohl jetzt unbewohnbar geworden sein. Manche Stadtbezirke wurden komplett überflutet. Zufahrtsstraßen sind vielerorts unpassierbar geworden. Die Zahl der bestätigten Todesopfer beträgt momentan 65, könnte aber noch auf eine Zahl von mindestens 200-400 Menschen steigen, da Hunderte noch in den Trümmern vermutet werden.

Als wir gerade wieder unseren Stadtplan zücken, spricht uns eine nette Neuseeländerin an, um uns ihre Hilfe anzubieten, Eliza. Eliza wohnt nur ein paar Blocks entfernt und verspricht uns, uns zu unserer Wohnung zu fahren, sobald der Verkehr dies irgendwie zulassen würde. Bis dahin könnten wir bei ihr warten und uns mit Essen und Trinken versorgen - vorausgesetzt ihr Haus steht noch. Und es stand noch - ein Glück! Sie hat ein sehr modernes Haus (Ironie des Lebens: für den morgigen Tag war ein Termin mit dem Erbeben-Inspekteur angesetzt), doch in diesem Haus sah es dennoch aus wie nach einem Bombenangriff. Kein Strom, kein Wasser, Fernseher heile, Mikrowelle nicht. Aber das Telefon ging noch. Nach ein paar erschreckend starken Nachbeben (Stärke 5+) entschließen wir uns, fortan im Hinterhof auf Gartenstühlen zu verweilen bis sich der rege Flucht- und Rettungsverkehr etwas beruhigt hat. Eliza hat bereits die letzten zwei großen Beben erlebt und schafft es ganz gut, uns durch ihre ruhige Art und ihren Kiwi-Humor etwas zu beruhigen. Ihr graust es bloß vor dem Aufräumen ihrer Wohnung und sie macht sich um nichts mehr Sorgen, als dass es in ihrer Küche nach gemischten Alkoholsorten riecht und ihre tolle rote Mikrowelle nun Schrott ist.

Immer wieder hören wir Helikopter über der Stadt kreisen, die teilweise damit beschäftigt sind, ein Großfeuer im Stadtzentrum aus der Luft zu löschen. Es riecht nach Rauch. Krankenwagen und Polizei flitzen regelmäßig vor dem Haus vorbei, während wir wieder und wieder die Erde rumoren hören und leichte Beben verspüren. Gut 1,5 Stunden später will Eliza den Versuch starten, uns zu unserer Unterkunft zu fahren, die das Beben hoffentlich überlebt hat. Wir brauchen zwar durch die vielen Umwege eine halbe Ewigkeit, doch schafften es letztendlich tatsächlich, heile bei der Wohnung anzukommen. Unser Auto hat's auch überlebt. Gott sei Dank! Also Koffer packen, Motelzimmer in Blenheim reservieren und nichts wie raus aus der Stadt. Unser Benzin reicht nur noch für ca. 250 km - unser Zielort ist jedoch 300 km weit entfernt und es ist mittlerweile schon 17.30 Uhr. In Christchurch selbst sind eh alle Tankstellen geschlossen, also versuchen wir unser Glück weiter außerhalb. Doch vor den ersten Tankstellen, die noch geöffnet haben, haben sich bereits lange Schlangen gebildet, sodass viele recht schnell komplett "leergetankt" waren. Einige Kilometer weiter dann die erlösende Tankstelle, bei der es klappte - auch einige Ambulanzfahrzeuge nutzten die Gelegenheit, hier noch einmal aufzutanken, bevor sie wieder in den Stadtkern von Christchurch zurückfahren würden.

Rainer fuhr dann die ganze fünfstündige Strecke an der Ostküste entlang Richtung Norden, bis wir schließlich um 22.30 Uhr nach einem kurzen Stop bei McDonald's (unsere 1. "richtige" Mahlzeit für heute) in unserer Unterkunft in Blenheim ankamen. SCHLAFEN.

Am heutigen Morgen bemühte sich Silvia dann um die Umbuchung unseres Rückflugs, der eigentlich von Christchurch starten sollte, da wir dort ganz bestimmt nicht noch einmal runterfahren werden - selbst wenn der Flughafen bis dahin wieder geöffnet hat. Man rechnet mit mehr oder weniger starken Nachbeben noch monatelang. Mittlerweile haben wir einen Alternativflug von Auckland ausgehend gebucht und sind heute noch weiter nach Nelson gefahren, von wo aus wir morgen Abend hoffentlich im Flieger nach Auckland sitzen werden.

Falls ihr Bilder in diesem Blog erwartet habt: Schaltet den Fernseher ein oder guckt euch die Fotostrecke auf Spiegel Online an... die Tram, die dort abgebildet ist, ist die, in der wir Sekunden vorher noch saßen.

Samstag, 19. Februar 2011

Edinburgh II

(Vorweg zur Info: Seit unserer Abfahrt von Te Anau am Freitag hatten wir keinen Zugriff auf's Internet. Inzwischen sind wir in unserer letzten Station Christchurch eingetroffen, doch dazu später mehr. Jetzt erst mal nachträglich noch die Zusammenfassung der Geschehnisse der vergangenen Tage...)

Der gestrige Tag war mal wieder ein Tag, den wir größtenteils im Auto verbracht haben. Auf der Strecke Te Anau nach Dunedin (sprich: Deniedn) legten wir nur einen kurzen Kaffeestop in Gore und einen Tankstop in Balclutha ein. Die mit schottischen Wurzeln behaftete Stadt ist mit über 100.000 Einwohnern für neuseeländische Verhältnisse recht groß und begrüßte uns mit passend britisch-regnerischem und recht frischem Wetter. Unser deutschsprachiger Gastgeber Lutz war etwas überrascht, als wir schon um 14 Uhr vor der Wohnung standen, verriet uns aber per Telefon, dass der Schlüssel unter der Fußmatte zu finden sei. Nachdem wir unsere Sachen gerade in das typisch neuseeländische Ferienhaus mit dem eingängigen Namen "The Lodge" geladen hatten, kommt Lutz auch schon auf den Hof gefahren. Er gibt uns einige interessante Infos über Dunedin und schnackt noch ein bisschen mit uns über sein Leben vor und nach dem Auswandern nach Neuseeland vor 20 Jahren - sehr netter Typ, dieser Hamburger Jung, Jahrgang 1955.


Unser Ferienhaus liegt wieder etwas außerhalb von der eigentlichen Stadt, genau genommen auf der Halbinsel Otago, in der Broad Bay, wieder mit unverbautem Blick aufs Wasser (ein- und ausfahrende Tanker und Kreuzfahrtschiffe einbegriffen). Nach dem Schnacken mit Lutz fand gestern nicht mehr viel statt: Albatrosse und Seerobben beobachten an der äußersten Spitze der Otago Halbinsel, Dinieren im "1908 Café" und hoffnungsvolles, aber erfolgloses Warten auf Pinguine in der Sandfly Bay.

Nach einem tollen Frühstück (das erste Mal Baguette und Wurst hier!), dass Lutz uns schon gestern vorbereitet vorbeigebracht hat, wollten wir uns heute mal die Innenstadt genauer angucken - das nasskalte Wetter hätte eh nicht viel anderes zugelassen. Zu unserem Glück und um die schottische Atmosphäre perfekt zu machen, fanden heute auch noch die neuseeländischen Meisterschaften im Dudelsackspielen in Dunedin statt. Uns dröhnen jetzt noch die Ohren! Aber ein klasse Erlebnis, eine ganze Stadt voller Dudelsacktruppen zu hören und sehen. Ansonsten hat Dunedin nicht sooo viel schönes zu bieten: Alter Bahnhof, anglikanische Kirchen, Museum, andere ältere Gebäude im britischen Stil, eine große Universität, aber auch eine Brauerei (Speight's) und Schokoladenfabrik (Cadbury). Bei letzterer kamen wir allein schon Rainer zu liebe, nicht umhin, eine kleine Führung zu buchen - Höhepunkt dabei war ein Schoko-Wasserfall und die Geschmacksprobe von warmer Schokocreme. Lecker!

Zum Abschluss des Tages gab's noch eine Privatführung durch ein Pinguinreservat, da wir uns nicht schon wieder auf gut Glück einfach so an einen Strand begeben wollten, um Ausschau zu halten. Wir bekamen ein paar Pinguine auf der Krankenstation und ein paar an bekannten Nistplätzen zu sehen. Und bei unserem Glück (und auch zur Freude unseres Führers) kamen noch zwei Pinguine gerade aus den Fluten des Pazifiks zurück, um sich einen Schlafplatz an Land zu suchen.

Donnerstag, 17. Februar 2011

Doubtful Sound Cruise

Nach dem Nervenkitzel am gestrigen Tag ging's heute entschieden ruhiger zu. Vom geschichtsträchtig klingenden Hafen "Pearl Harbour" in der Ortschaft Manapouri starteten wir unseren heutigen Tagesauflug mit einem Katamaran, der uns zum Westarm des Manapouri Lakes brachte. Dort angekommen, ging's dann mit einem Reisebus über enge Schotterpisten mitten durchs Regenwaldgebirge zum "Deep Cove Harbour" am Doubtful Sound, dem zweitgrößten Fjord Neuseelands. Von dort wiederum stiegen wir an Bord eines wesentlich größeren Katamarans, der uns einmal quer durch den Fjord bis zur Mündung in die Tasman Sea schipperte. Innerhalb des Fjords war es - nicht zuletzt durch die rasanten 21 Knoten, die wir größtenteils gefahren sind, unfassbar stürmisch, aber dafür recht sonnig. An der Mündung zum offenen Ozean erwarteten uns dann überraschenderweise auch noch eine ganze Horde Seebären, die sich auf wuchtigen und der Meeresbrandung trotzenden Felsen sonnten.

Auf dem Rückweg entführte uns der Reisebus noch in ein unterirdisches Wasserkraftwerk, das mit der kinetischen Energie des Wassers angetrieben wird, wenn dieses vom Manapouri Lake in den tiefer gelegenen Doubtful Sound fließt. Übrigens: Habt ihr schon mal ein Wendemanöver mit einem Reisebus in einem sechs Meter breiten Tunnel unter Tage erlebt? Ein großes Lob noch mal an unserem Busfahrer John Lockie an dieser Stelle, der das in nur drei Zügen gemeistert hat.

Es muss so um die 18 Uhr gewesen sein, bis wir endlich wieder in Pearl Harbour festmachen und die letzten 25 km zurück nach Te Anau mit dem Auto zurücklegen. Dort angekommen, genießen wir noch unser Abendessen im Westernrestaurant "The Ranch" und machen uns dann auf den Weg zurück in unsere Wohnung, um die letzten Sonnenstrahlen über dem Lake Te Anau und den Bergen zu genießen.

Mittwoch, 16. Februar 2011

I DID IT!

Ihr denkt, das alles kann man nicht mehr toppen, oder? Das dachte ich mir auch, also hab ich es tatsächlich getan: ICH BIN GESPRUNGEN! Erinnert ihr euch an das Foto von der Brücke gestern? Das war mein Absprungsort - genau dort, wo vor 22 Jahren AJ Hackett das Bungy-Springen erfunden hat. Auf der Kawarau-Bridge, 43m über dem Kawarau River zwischen Queenstown und Cromwell. Und was soll ich sagen: Es war GENIAL! Jedem weiterzuempfehlen, wirklich - Adrenalin pur und absolut schmerzfrei!


Nachdem wir heute Morgen unseren neuen Toyota RAV4 von der AVIS Station abgeholt hatten, ging's sofort zum Ort des Geschehens. Und dort ging alles irgendwie rasend schnell. Kurz bei ein paar Sprüngen zugeschaut, dann einchecken, wiegen, rauf auf die Brücke, Gurte anlegen, Einweisungen bekommen, Winken für die Kamera, 3, 2, 1, GO! Man darf einfach an nichts denken, da mit jeder Sekunde Zögern auf der Plattform der Pulsschlag schneller wird und die ohnehin schon durch die Gurte verbunden Beine zu Zement einfrieren. Also nach vorne lehnen, Arme ausbreiten und los. Ein Wahnsinns-Feeling, sag ich euch, wenn man auf den kristallklaren türkis eingefärben Fluss zufliegt, irgendwann sanft abgebremst wird und mit dem Kopf ins kühle Wasser getaucht wird.

Da der Tag für mich ohnehin nicht mehr getoppt werden konnte, gingen wir die verbleibenden Stunden heute etwas ruhiger an. Wir mussten ja eh noch eine ganze Strecke zu unserem nächsten Domizil in Te Anau zurücklegen. Also kurze Kaffeepause in der alten Goldgräber-Stadt Arrowtown, ein paar Fotos schießen und dann non-stop zur Lochvista Lodge auf den Hügeln vor der Fiordland-Kleinstadt Te Anau. Mal wieder ein atemberaubender Blick von unserem Schlafzimmer und Vivian, putzt gerade noch die Fenster bei unserer Ankunft, damit wir auch den tollen Ausblick bestens genießen können. Eine kleine Stadterkundung später und gestärkt vom Dinner bei "The Fat Duck" ziehen wir uns noch einen halbstündigen Kinofilm über die Region im eigens dafür erbauten Kinosaal rein und genießen dann den Sonnenuntergang von unserer Lodge aus.

Dienstag, 15. Februar 2011

Next Stop: Paradise.

Es gibt einfach Momente, Orte und Erlebnisse im Leben, die einem die Sprache verschlagen. Diese können manchmal von positiver und manchmal von negativer Natur sein - in diesem Fall bin ich wirklich froh darüber, dass es sich um positive handelt. Wir sind seit gestern (Montag) in Queenstown, unserer ersten Station auf der Südinsel, und sind einfach überwältigt von allem hier - mit Ausnahme vom Hotel vielleicht, aber wir sind ja inzwischen auch ziemlich verwöhnt. Die Naturkulisse mit bestem Wetter, das kleine moderne Städtchen mittendrin und Action und Events bis zum Abwinken. Was wir hier erleben und bereits erlebt haben, ist wirklich langsam nicht mehr in Worte zu fassen... daher anbei nur ein paar kommentarlose Bilder, zu denen ihr euch wahrscheinlich selbst zusammenreimen könnt, was wir hier gesehen und erlebt haben:

Sonntag, 13. Februar 2011

Windy Wellington

Letzter Halt auf der Nordinsel: Die Hauptstadt Wellington alias Te Whanganui-ā-Tara, da alles in Neuseeland ja schließlich auch seinen Maori-Namen hat. Gestern waren wir wieder eine ganze Zeit lang mit dem Auto unterwegs und kamen nach den langen Serpentinen-Strecken durch die Regenwaldgebirge auf den letzten Tropfen Sprit in den Vororten Wellingtons an. Unser genaues Ziel ist diesmal das "Holiday Inn Hotel" und befindet sich direkt im Stadtkern - unser Zimmer im 13. Stock bietet eine gute Aussicht auf das Regierungsgebäude (quasi Reichstag) Neuseelands.


Obwohl uns die Wettervorhersage am Morgen noch etwas beunruhigte, da zum ersten Mal für uns in Neuseeland Regen vorhergesagt wurde, erwartete uns für den Rest des Tages munterer Sonnenschein bei knapp über 20°C - bloß etwas windig ist es hier.
Beflügelt von diesen optimalen Wetterbedingungen nahmen wir noch am gleichen Tag nahezu jede Sehenswürdigkeit in der City mit, die wir zu Fuß erreichen konnten - und wir schafften es tatsächlich, fast alles abzulaufen, das man in Wellington gesehen haben sollte. Vom Cable Car (Drahtseilbahn) über das Civic Center bis hin zum Hafengelände, wo wir auch ein nettes Restaurant für unser heutiges Dinner fanden. Zur Krönung des Ganzen bekamen wir sogar noch ein tolles "Abschiedsfeuerwerk" von der Nordinsel, da sich zum Ende der chinesischen Neujahrsfestlichkeiten ein großes Schiff direkt im Hafen platziert hatte und um Punkt 21 Uhr seine Raketen abfeuerte.



Nach der Nacht und einem zeitigen Frühstück um 8 Uhr wollen wir uns heute zunächst ein bisschen Kultur einflößen und statten dem Te Papa Museum (Neuseeland Museum) einen Besuch ab. Obwohl es das größte Museum Neuseelands ist - und wahrscheinlich auch das modernste - zahlt man hier übrigens keinen Cent Eintritt dafür. Da sollten sich deutsche Museen mal eine Scheibe von abschneiden...

Anschließend drehen wir eine Runde mit dem Auto rund um die Buchten von Wellington und sehen dabei auch schon den Flughafen, von dem wir morgen in Richtung Südinsel starten werden. Weitere Stationen für heute waren der Mt. Victoria, von dem man einen grandiosen Ausblick über die ganze Stadt und Umgebung geboten bekam und der Botanische Garten mit herrlichen Blumen, Kakteen, Bäumen und Farnen. Abendessen gab's wieder am Hafen (beim Italiener, wo sonst?!) bevor wir im Hotel schon wieder die Koffer vorpacken, Bilder sortieren und diesen Blog hier weiterpflegen. In diesem Sinne: Gute Nacht!


 

Freitag, 11. Februar 2011

Winery here, Winery there

Da die Region Hawke's Bay, in der wir uns gerade befinden, berühmt für seine Weine ist, müssen wir das natürlich auch auskosten. Deshalb machen wir uns heute auf eine kleine Rundfahrt zu verschiedenen Winzereien, die uns Jill empfohlen hat.

Erste Station: "The Mission" und ist gleichzeitig die älteste Winzerei der Region. Alles sieht hier ganz schön nobel aus, architektonisch erinnert es aber eher an eine anglikanische Kirche. Nachdem vor ein paar Wochen an einem freien Feldhügel auf dem Gelände kein anderer als Joe Cocker höchstpersönlich ein Konzert gegeben hat, tritt an gleicher Stelle morgen übrigens Sting auf.

Zum Lunch kehren wir in einer ebenfalls etwas älteren, aber gemütlicher wirkenden Winery namens "Clearview" ein. Die Kürbiscremesuppe und der dort angebaute Wein namens "Cape Kidnapper's" ist übrigens sehr zu empfehlen.

Gleich nebenan befindet sich "Elefant Hill", eine Winzerei in deutscher Hand, die jedoch etwas kühl und versnobt wirkt und dazu noch relativ hohe Preise hat. Also schnell weiter zu "Black Barn", die meiner Meinung nach besten Winery der Region. Wie der Name schon sagt, ist hier der dominierende Farbton Schwarz. Gebäude und Einrichtung scheinen allerdings noch sehr neuwertig zu sein - alles sieht sehr edel, aber gleichzeitig auch sehr gemütlich aus.

Zuletzt wollen wir heute noch einen kleinen Ausflug auf den Te Mata Peak machen, um die ganze Umgebung noch einmal auf uns wirken zu lassen. Als wir uns mit einiger Anstrengung auf die Spitze gekämpft haben, da wir erst oben sahen, dass man auch mit dem Auto hochfahren kann, werden wir auch trotz der vielen Wolken und stürmischen Atmosphäre auf dem Gipfel vom Ausblick nicht enttäuscht.

Bis wir beim Dinner im "Shed 2" am Yachthafen von Napier endlich unser Essen bekommen, vergehen dank des bevorstehenden Sting-Konzerts und der dafür angereisten vielen Gäste fast 1,5 Stunden. Aber wir haben ja Zeit. Also drehen wir nach dem Essen noch eine schnelle Runde durch die City, um ein paar Nachtaufnahmen zu schießen und werden kurzerhand von einer allgemeinen Polizeikontrolle angehalten. Jedoch darf Rainer jetzt stolz behaupten, schon mal in Neuseeland gepustet zu haben.

Donnerstag, 10. Februar 2011

Impressions of the Day

Ich denke heute ist ein guter Zeitpunkt für eine kleine Bilderstrecke, anstatt vieler Worte... deswegen nur kurze Erläuterungen jeweils zu den einzelnen Fotos. Viel Spaß!
Viel "Art Deco" in Napiers City ...
... gab's auf der Stadtführung zu sehen.
Unsere Traktor-Tour zu den Gannets ...
... führte uns an bizarren Strukturen ...
... und steilen Klippen ...
... auf einem schmalen Pfad ...
... bis zum Cape Kidnappers.
Ein traumhafter Ausblick ...
... nach einem mühsamen Aufstieg ...
... und eine laute Tölpelkolonie ...
... erwarten uns auf dem Gipfel.
Ihre ersten Flugversuche...
... präsentieren sie uns stolz ...
... bevor wir wieder zurück tuckern.